… und als Jugendliche das Tibetische Kinderdorf (TCV) verlassen

In den Tibetischen Kinderdörfern ist es wie überall, wo Kinder das Glück haben, eine Schule besuchen zu können. Eifrig lernen sie und wollen mit ihren Leistungen ihre Eltern und Unterstützer beeindrucken, ihre Dankbarkeit zeigen.

In den ersten Klassen werden sie in der Tibetischen Sprache unterrichtet, die viele erst erlernen müssen. Sie sind in Indien geboren und sprechen zunächst den jeweiligen örtlichen Dialekt. Erst später wird in Englisch unterrichtet.

Sehr schnell sind sie herangewachsen. Jetzt müssen sie über ihre Zukunft entscheiden. Wie soll der Bildungsweg weitergehen? Wo liegen die Stärken und Interessen, was bereitet Freude? Welche Ausbildung kann man schaffen?

In Indien haben die Schüler und Schülerinnen die Möglichkeit, nach der 10. Klasse eine Lehre oder nach der 12. Schulstufe ein College zu besuchen oder an einer Universität weiter zu studieren.

Unsere Paten und Patinnen erhalten regelmäßig Informationen über die Entwicklung „ihrer“ Kinder. So werden unter anderem in der Zeit zwischen November und Jänner sogenannte „Departure Notices“ an die Sponsoren versendet.

Es gibt unterschiedliche Anlässe für die Jugendlichen das Kinderdorf zu verlassen, manchmal es verlassen zu müssen. So haben z.B. einige den Abschluss einer Klasse oder einer Ausbildung an einem College nicht geschafft. Da sind zwei Mädchen, die nun nach der 7. Klasse bei ihrer Familie bleiben werden. Sie werden bei den Aufgaben im Haushalt helfen.

So mancher Bursche entscheidet sich, der Armee beizutreten. Da hat er die Möglichkeit weiter zu lernen und zugleich Geld zu verdienen. Das ist oft als Unterstützung für die Familie enorm hilfreich.

Immer wieder wird auch berichtet, dass es zu Auswanderungen kommt. Meist ist bereits ein Teil der Familie in Frankreich oder Australien. Die Familie wird wieder vereint. Besonders erfreulich sind jedoch die Berichte über erfolgreiche Abschlüsse der Ausbildungen:

  • zum Diplomierten Krankenpfleger (eine der teuersten Ausbildungen in Indien)
  • zum Bäcker und Konditor
  • eines Studiums an einer Universität in Delhi
    zum Bachelor in Zoologie
    zum Bachelor in Tibetisch

Mit einer Patenschaft wird die Entwicklung eines Kindes zu einem verantwortungsbewussten Erwachsenen unterstützt. Manchmal führt es nicht zu dem erwarteten Erfolg. Viele schaffen aber doch einen erfolgreichen Abschluss und eine viel versprechende Karriere. Jedenfalls ist jeder Tag, an dem Kinder oder Jugendliche Bildung erhalten, ein guter Tag!