Am 13.3.2022 verstarb Erhard Busek unerwartet im 81. Lebensjahr. Er gestaltete ab den 1970er Jahren die österreichische Innenpolitik in unterschiedlichen Funktionen mit, unter anderem als Wiener Vizebürgermeister, wo er sich bereits zu Beginn in der Umweltschutz-Bewegung (bunte Vögel) engagierte, als Wissenschaftsminister, als Unterrichtsminister und als Vizekanzler. Er fungierte auch langjährig als Präsident des Europäischen Forums Alpbach.
Busek war ein intellektueller Vor- und Querdenker, der sich nie scheute, seine oft unbequemen Ansichten zu vertreten, selbst wenn sie herbe Kritik, oft die seiner eigenen Parteifreunde, hervorrief. Vor allem aber war er ein Mensch, der sich für Völkerverständigung, Menschenrechte und Demokratie einsetzte. So unterstützte er aktiv die Dissidenten-Bewegungen in Osteuropa. 1995 übernahm er den Vorsitz des Instituts für den Donauraum und Mitteleuropa, von 2002 bis 2008 war er Sonderkoordinator des Stabilitätspakts für Südosteuropa.
Er war auch im 2008 gegründeten Europäische Rat für Toleranz und Versöhnung (ECTR) tätig, eine NGO, die gegründet wurde, um die Toleranz in Europa zu überwachen. Der ECTR bereitet praktische Empfehlungen für Regierungen und internationale Organisationen vor, um die interreligiösen und interethnischen Beziehungen in Europa zu verbessern.
SAVE TIBET trat an Erhard Busek heran und fragte ihn, ob er die Schirmherrschaft über unseren Verein übernehmen könnte. Er sagte zu.
Mit ihm verliert Österreich einen engagierten Menschen, der sich unbeirrt gegen alle Widerstände für Völkerverständigung und menschliche Werte einsetzte.